Dienstag, 25. Oktober 2011

Verwaltungsgericht Münster

25. Oktober 2011
Irre, Justizangestellter verfolgt, was Tjaden macht?

Heute hat beim Verwaltungsgericht von Münster eine Mutter von zwei Kindern (2 und 4 Jahre alt) Klagen gegen das Jugendamt zu Protokoll gegeben. Voriges Jahr war ich vor diesem Gericht Beistand dieser Frau.

Die Protokoll-Gelegenheit nutzte der Justizangestellte R. zu Anmerkungen über meine Arbeit. Beim Kampf von Eltern um ihre Kinder sei ich noch nie ein erfolgreicher Unterstützer gewesen.

Sicherlich wollte R. mit dieser Bemerkung der Mutter nur Mut machen. Ist der Tjaden erst wieder weg, wird er gemeint haben, dann läuft die Familienrechts-Sache.

Fundiert wäre diese Behauptung aber nur, wenn R. täglich in allen Medien stöbern würde, um festzustellen, ob ich mich gerade und mit welchem Erfolg um einen Fall kümmere. Bekommt dieser Justizangestellte bei der Suche Unterstützung vom Jugendamt von Münster oder muss er solche Recherchen allein machen?

Ich fände es einfach nur irre, wenn der Justizangestellte R. sich ohne Unterlass mit mir beschäftigen würde. Täte er das und täte das auch das Jugendamt von Münster, wäre davon auszugehen, dass man dieser Mutter Knüppel zwischen die Beine werfen will, bis sie sich mit ihrem Schicksal abfindet. Das ist jedoch weder die Aufgabe eines Jugendamtes noch eines Gerichtes.

Der Mutter sind die beiden Kinder nicht nur rechtswidrig entzogen worden, die Geschwister wurden auch noch getrennt. Immer wieder fragt der Junge nach seiner Schwester. Wer davon unberührt bleibt, muss schon sehr abgebrüht sein...

Samstag, 22. Oktober 2011

Diesen Jungen hätten...

22. Oktober 2011
...wir behalten können

Das Jugendamt ist lieber draußen geblieben.  Dermaleinst beherbergten wir eine Mutter und einen Jungen, die alle paar Wochen den Wohnort gewechselt hatten.
Nennen wir den Jungen Tobias. Für Tobias besorgte ich einen Schulplatz, er fand schnell Freunde, seine Noten wurden besser. Doch eines Feierabends waren Mutter und Sohn verschwunden.

Meine Frau freute sich schon auf nach Hause kommen, nackt durch die Wohnung laufen und auf noch viel mehr Ungezwungenes, als das Telefon klingelte. Tobias war am Apparat. Seine Mutter habe ihn in einer Wohnung zurückgelassen, berichtete er, Licht könne er nicht machen, aber er wisse, wie die Straße heiße.

Ich fuhr los und holte Tobias ab. Am nächsten Tag rief ich das zuständige Jugendamt an. Ich erzählte einer Mitarbeiterin, was geschehen war, der fiel zu den Ereignissen eine Frage ein, auf die ich nie gekommen wäre: "Was wollen Sie eigentlich von mir?" Nach dieser Frage nichts mehr. Ich legte auf.

Tobias ging weiter zur Schule, die Mutter blieb verschwunden. Wir wurden eine kleine Familie. Bis  ich auf die Idee kam: Ich mache mich auf die Suche nach dem Vater. In der Stadt, in der Tobias zur Welt gekommen war, rief ich alle Familien an, die seinen Nachnamen trugen. Kein Vater von Tobias dabei. Dann rief ich alle Familien an, die den Nachnamen der Mutter hatten. Nach drei Tagen hatte ich eine ältere Frau am Apparat. Die Oma von Tobias. Die fiel aus allen Wolken, hatte schon lange nichts mehr von ihrer Tochter und ihrem Enkel gehört. Sie gab uns die Telefonnummer des Vaters von Tobias, der wieder geheiratet hatte.

Nach einem Treffen wurden wir  uns einig, dass der Junge bei seiner Oma am besten aufgehoben war, denn der Junge wollte unbedingt eine Lehre bei Krupp in Essen machen. Die Großmutter wohnte in der Nähe.

Tobias packte seine Siebensachen. Alles lief reibungslos. Weil das Jugendamt draußen bleiben wollte?

Sonntag, 9. Oktober 2011

Meine Tante

9. Oktober 2011
...und die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch

Zum zweiten Mal beschäftigt sich Heinz-Peter Tjaden, Redakteur und Schriftsteller aus Wilhelmshaven, mit der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch, die bis Anfang Juli 2011 vom Sozialpädagogen Ruthard Stachowske geleitet worden ist. Tjaden analysiert Sprachmüll aus dieser Einrichtung.

Die Broschüre beginnt so:

Meine Tante ist auch keine Wissenschaftlerin gewesen. Deswegen vertrat sie ungeprüft die These: „Mutter doof, Vater doof, Kinder balla balla.“

Das war aber immerhin deutlich.

Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Erzieherinnen und Erzieher dagegen drücken sich eher geschraubt aus. Fragen reicht denen nicht, die wollen hinterfragen. Diskutieren ist nicht genug, alles muss ausdiskutiert werden. Nach der Analyse ist für die vor der Analyse.

So verderben sie sich selbst den Spaß. Wie jene Pädagogin, die mich beim Sex gefragt hat, ob es stimme, dass Männer beim Geschlechtsverkehr an die Lottozahlen denken, damit sie länger durchhalten. Schon war ich nicht mehr bei der vergnüglichen Sache, sondern überlegte mir Tippreihen für den nächsten Samstag. Aber lange durchgehalten habe ich...

Zum Buchladen von Heinz-Peter Tjaden