Samstag, 12. September 2009

Schlammschlacht



Das Amtsgericht in
Burgdorf bei Hannover

9. September 2009

Schmutziger Kommentar auf allen Seiten
Der Bericht dazu

Die Jugendhilfe Lüneburg hüllt sich zu diesen Kommentaren in Schweigen

Eine Koryphäe namens Z.

11. September 2009
Strafantrag gegen Gutachter

„Z., eine der Koryphäen auf dem Gebiet der Psychologischen Gutachten“, schreibt die „Westdeutsche Zeitung“ am 10. April 2008. „Der Mann ist eine Schande für unseren Berufsstand“, sagt ein Psychiater aus Essen am 4. September 2009. Bei ihm sei eine Frau gewesen, die von dieser „Koryphäe“ sexuell missbraucht worden sein soll. Sie habe sich einen Anwalt genommen. Mehr dürfe er nicht verraten. Ärztliche Schweigepflicht.

Ist dieser Gutachter aus Duisburg zudem ein Hochstapler? Diesen Verdacht hat Franz Romer aus Düsseldorf, der sich seit langer Zeit mit Menschenrechten beschäftigt und Jugendämtern schlampige Arbeit vorwirft. Eins davon hat inzwischen einen Alarmknopf, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter drücken sollen, wenn sie sich von aufgebrachten Müttern oder Vätern bedroht fühlen. Das ist: das Jugendamt in Mönchengladbach.

Diese Behörde hat vor fünf Jahren bei der Heimunterbringung eines Mädchens mitgewirkt: Jessica Müller, die heute zwölf Jahre alt ist und immer noch im Schloss Dilborn lebt. Gutachter: Hans-Dieter Z. aus Duisburg. 67 Jahre alt. Angeblich drei Doktortitel. „Hat er nicht“, schreibt jetzt Franz Romer in einem Strafantrag an die Staatsanwaltschaft in Duisburg und in Mönchengladbach

„Hab ich doch“, behauptet dieser Gutachter in einem Schreiben an das Amtsgericht Duisburg. Beweismittel: eine Kopie seines Personalausweises, vorgelegt am 3. Juni 2009 von seinem Anwalt in einem Verfahren gegen Z. Eltern aus Mönchengladbach fordern von dem 67-Jährigen Schmerzensgeld. Zu diesem vermeintlichen Titel-Schwindel ist dieser Sachverständige auch schon befragt worden. Die Antwort: keine!

Gesellschaft für Gerichtspsychologische Diagnostik in Duisburg: Dort hat dieser angebliche Multi-Doktor seine Praxis. Nach eigenen Angaben hat sich der an allen Gerichten des Landes Nordrhein-Westfalen zugelassene Sachverständige in über 30 Berufsjahren um über 20 000 Kinder gekümmert. Doch: Manche Eltern sind darüber gar nicht froh. Und: Gutachter aus Mönchengladbach und aus Oerlinghausen sind entsetzt über die gutachterliche Arbeit des Hans-Dieter Z. Sie haben ihm jüngst bescheinigt: „Wissenschaftlich ist die nicht.“

„Grenzüberschreitung“ nennt der Psychiater aus Essen das, was diesem Sachverständigen von einer Frau vorgeworfen wird. Nicht das erste Mal. Ein Mann schildert Ähnliches, er hält dem heute 67-Jährigen vor, seine Position ausgenutzt zu haben, um seine Partnerin gefügig zu machen.

12. September 2009
Verfolgt von Neonazis?

„Nun müssen wir aber auf seine Mitarbeit verzichten“, ist sicherlich eine Nachricht, die der Duisburger Gutachter Hans-Dieter Z. nicht so gern hört. Lange Zeit machte der 67-Jährige Eindruck mit tatsächlichen und angeblichen Lehraufträgen im In- und Ausland, mit Doktor-Titeln, an denen gezweifelt werden darf, und mit Gutachten, die so umfangreich waren, dass sie wohl von keiner Familienrichterin und von keinem Familienrichter von Seite 1 bis Seite 130 plus x gelesen worden sind.

Es war ein Ruf wie ein Donnerhall, der auch von einer privaten Hochschule, die vor zwei Jahren in Belgien gegründet worden ist, nicht überhört werden konnte. Sie machte den Duisburger zum Senatsmitglied.

An der Spitze dieser Euregio-Hochschule steht Professor Dr. Volker Brauns, der jetzt bekennt, dass er „durch diesen Wust an Informationen“ nicht mehr durchsteige. Da war es für diesen Gutachter wohl erst einmal ein Leichtes zu behaupten, es gebe in Deutschland zwar einen Strafantrag gegen ihn, der stamme aber nur von einer einzigen Familie aus Mönchengladbach. Stimmt nicht, weiß jetzt auch dieser Hochschul-Chef, denn inzwischen ist ihm ein 72-seitiger Strafantrag zugespielt worden, aus dem hervorgeht, dass mehrere Mütter und Väter schwere Vorwürfe gegen Z. erheben.

Abgewimmt hat dieser Gutachter Kritik auch schon vor Gericht. So am 9. April 2008 vor dem Amtsgericht Mönchengladbach-Rheydt. Damals behauptete Z. über seinen Anwalt, er sei während eines Symposiums an der Hochschule Niederrhein am 17. Oktober 2007 von einem Vater „bedrängt, bedroht und angegriffen“ worden. „Das ist nicht wahr“, sagt der dermaßen Beschuldigte bis heute.

Das Duisburger Amtsgericht ist von Z. Anfang des Jahres in einer Briefflut ertränkt werden. Auf den Wellen spülte er einen Kritiker nach dem anderen ins Meer der Verschwörer, das Ufer erstreckte sich von einem angeblich Kriminellen über einen angeblich ehemaligen Redakteur bis hin zu jemandem, der mit diesem Journalisten Kontakt aufgenommen hatte. Jetzt ist aus diesem Meer eine braune Soße geworden, denn dieser Gutachter soll gegenüber der Euregio-Hochschule behauptet haben, er werde von Neonazis verfolgt. Schreibt Volker Brauns. Das habe ihn „besonders befremdet“, fügt der Euregio-Hochschulchef hinzu…Und beendet die Zusammenarbeit.